Fistel

Fịs|tel 〈f. 21〉

1. abnorme, natürl. od. künstl. kanalartige Verbindung zw. zwei Hohlorganen od. zw. einem Hohlorgan u. der Körperoberfläche; Sy Fistula (1)

2. 〈kurz für〉 Fistelstimme

[<ahd. fistul „tiefgehendes Geschwür“ <lat. fistula „Rohrpfeife“]

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Fịs|tel, die; -, -n:

1. [mhd. fistel, ahd. fistul < lat. fistula = röhrenförmiges Geschwür] (Med.) in einem krankhaften Prozess entstandener od. operativ hergestellter röhrenförmiger Kanal, der ein Organ mit der Körperoberfläche od. mit einem anderen Organ verbindet.

2. [lat. fistula = Röhre; (hell tönende) Rohrpfeife] Kurzf. von ↑ Fistelstimme (1).

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Fịstel

 

[lateinisch fistula »Röhre«] die, -/-n, angeborener, durch Krankheitsprozesse oder Verletzungen erworbener oder operativ angelegter röhrenförmiger Gang, der im Körper befindlicher Fremdkörper, Körperhöhlen oder -organe mit der Körperoberfläche (äußere Fistel) oder untereinander (innere Fistel) verbindet. Fisteln können blind enden (Fistula incompleta) oder beidseitig offen sein (Fistula completa). Außerdem ist eine Ausbildung mehrerer, miteinander verbundener Gangsysteme mit verschiedenen Ausgängen möglich (komplexe Fistel).

 

Zu den angeborenen Fisteln gehört z. B. die Halsfistel als Rest eines Kiemenganges. Krankheitsbedingte Fisteln sind meist Folge eines entzündlichen (Abszess) oder tumorösen Prozesses. Im Anschluss an eine schwere Geburt können bei der Mutter Blasen-Scheiden- oder Scheiden-Mastdarmfisteln entstehen; weitere Formen sind u. a. Mastdarm-, Darm-, Blasen-, Gallen-, Bronchialfisteln, auch Knochenfisteln und Zahnfisteln. Eine Kurzschlussverbindung (Shunt) zwischen venösen und arteriellen Blutgefäßen stellt die arteriovenöse Fistel dar; angeboren ist der offene Botalli-Gang (Verbindung zwischen Lungenarterie und Aorta).

 

Künstliche Fisteln werden operativ zur Umgehung von Abfluss- oder Entleerungshindernissen v. a. in Harnblase oder Darm, als Magenfistel auch zur künstlichen Ernährung im Endstadium von Krebserkrankungen des Magens und der Speiseröhre angelegt. Eine Behandlung von Fisteln ist in der Regel nur operativ nach Sondierung des Ursprungs oder Röntgenkontrastdarstellung möglich.

 

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Fịs|tel, die; -, -n [1: mhd. fistel, ahd. fistul < lat. fistula = röhrenförmiges Geschwür; 2: lat. fistula = Röhre; (hell tönende) Rohrpfeife]: 1. (Med.) in einem krankhaften Prozess entstandener od. operativ hergestellter röhrenförmiger Kanal, der ein Organ mit der Körperoberfläche od. mit einem anderen Organ verbindet. 2. kurz für ↑Fistelstimme.